Neben dem hohen Spaßfaktor erweist sich das Surfen als äußerst effektives Workout. Das Wellenreiten aktiviert nahezu jede Muskelgruppe des Körpers. Ob beim Hinauspaddeln oder beim Aufstehen auf dem Brett, das Surfen sorgt dafür, dass der gesamte Körper Kraft, Flexibilität und Ausdauer aufbaut. Vor diesem Hintergrund präsentieren wir Ihnen einen Fitness-Leitfaden für Surfer, der die beim Surfen beanspruchten Muskeln detailliert erläutert.
Die Auswirkungen des Surfens auf Ihre Muskulatur
Das Surfen beansprucht praktisch jeden Muskel des Körpers und bietet somit ein umfassendes Ganzkörpertraining. Von den Rumpfmuskeln, die das Gleichgewicht halten, über die Oberkörpermuskeln, die beim Paddeln zum Einsatz kommen, bis hin zu den Beinmuskeln, die das Brett steuern, fordert das Surfen den Körper auf einzigartige Weise heraus.
Während das Surfen primär die Muskelausdauer und weniger den Muskelaufbau fördert, verbessert regelmäßiges Surfen die allgemeine Fitness, Flexibilität und kardiovaskuläre Gesundheit. Die dynamische Natur des Sports verbessert zudem Gleichgewicht, Koordination und Propriozeption.
Rumpfmuskulatur
Ihre Rumpfmuskeln sind von entscheidender Bedeutung für die Surfleistung. Bauchmuskeln, schräge Bauchmuskeln und untere Rückenmuskeln arbeiten kontinuierlich zusammen, um das Gleichgewicht und die Stabilität auf dem Brett zu gewährleisten. Beim Paddeln stabilisiert der Rumpf den Oberkörper. Bei Drehungen und Manövern rotiert er den Oberkörper, während der Unterkörper verankert bleibt. Ein starker Rumpf ist wichtig, da er hilft, die richtige Form beizubehalten und Verletzungen vorzubeugen.
Zu den spezifischen Rumpfmuskeln, die regelmäßig beansprucht werden, gehören:
- Rectus abdominis (sogenannte ‚Sixpack-Muskeln‘)
- Transversus abdominis (tiefe Rumpfmuskulatur)
- Innere und äußere schräge Bauchmuskeln
- Erector spinae (untere Rückenmuskeln)
Bei regelmäßigem Surfen können Sie erwarten, dass sich diese Rumpfmuskeln im Laufe der Zeit verbessern und von einer insgesamt verbesserten Rumpfstabilität und -kraft profitieren.
Oberkörpermuskulatur
Bereits die Phase des Hinauspaddeln bietet Ihrem Oberkörper ein intensives Training, insbesondere für Schultern, Brust und Rücken.
Zu den wichtigsten Oberkörpermuskeln, die beim Surfen beansprucht werden, gehören:
- Deltamuskeln (Schultermuskeln)
- Latissimus dorsi (breite Rückenmuskeln)
- Pectoralis major und minor (Brustmuskeln)
- Trapezius (obere Rückenmuskeln)
- Bizeps und Trizeps
Die sich wiederholende Paddelbewegung baut Ausdauer in diesen Muskelgruppen auf. Das Aufspringen auf das Brett beansprucht die Brust- und Trizepsmuskeln, wenn sich die Surfer aus der Bauchlage hochdrücken.
Beinmuskulatur
Sobald man auf dem Brett steht, rücken die Beinmuskeln in den Mittelpunkt. Das Halten des Gleichgewichts und das Steuern des Bretts erfordern eine kontinuierliche Beanspruchung der Quadrizeps, der Oberschenkelrückseite und der Waden.
Wichtige Beinmuskeln, die beim Surfen beansprucht werden:
- Quadrizeps
- Oberschenkelrückseite
- Gastrocnemius und Soleus (Wadenmuskeln)
- Gluteus maximus, medius und minimus (Gesäßmuskeln)
Das tiefe Hocken auf dem Brett aktiviert die Quadrizeps- und Gesäßmuskeln. Das Drehen und Schneiden von Wellen beansprucht die Oberschenkelrückseite und die Waden, während die ständigen Mikroanpassungen, die zum Halten des Gleichgewichts erforderlich sind, ein einzigartiges Beintraining bieten.
Kleinere stabilisierende Muskeln
Über die großen Muskelgruppen hinaus aktiviert das Surfen viele kleinere stabilisierende Muskeln im gesamten Körper. Diese Muskeln sind möglicherweise nicht so sichtbar, spielen aber eine große Rolle für Gleichgewicht, Koordination und Verletzungsprävention.
Zu den wichtigsten beanspruchten stabilisierenden Muskeln gehören:
- Rotatorenmanschette in den Schultern
- Hüftabduktoren und -adduktoren
- Knöchel- und Fußmuskeln
Die instabile Natur des Wellenreitens fordert diese stabilisierenden Muskeln ständig heraus und verbessert die allgemeine Körperkontrolle, während gleichzeitig das Verletzungsrisiko im Alltag reduziert wird.
Kardiovaskuläre Fitness
Obwohl es sich nicht um einen Muskel im eigentlichen Sinne handelt, wird das Herz während des Surfens stark beansprucht. Das Hinauspaddeln durch die Wellen erhöht die Herzfrequenz und bietet somit ein exzellentes kardiovaskuläres Training. Die intermittierende Natur des Surfens – Phasen intensiver Aktivität gefolgt von Ruhephasen beim Warten auf Wellen – ähnelt einem hochintensiven Intervalltraining.
Regelmäßiges Surfen verbessert die Herzgesundheit, die Lungenkapazität und die allgemeine kardiovaskuläre Fitness. Die Meeresumgebung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da sich die Surfer an wechselnde Bedingungen anpassen und beim Untertauchen unter Wellen den Atem anhalten müssen.
Muskelausdauer vs. Muskelaufbau
Das Surfen fördert in erster Linie die muskuläre Ausdauer anstatt den Muskelaufbau. Die repetitive Natur des Paddelns und Wellenreitens verbessert die Fähigkeit der Muskeln, über längere Zeiträume ohne Ermüdung zu arbeiten. Obwohl das Surfen insbesondere bei Anfängern einen gewissen Muskelaufbau bewirkt, wird es typischerweise nicht als muskelaufbauende Aktivität wie das Gewichtheben betrachtet.
Für diejenigen, die zur Ergänzung ihres Surfens mehr Muskelmasse aufbauen möchten, kann die Einbeziehung von Krafttrainingsübungen von Vorteil sein. Übungen wie Liegestütze, Klimmzüge und Kniebeugen können dazu beitragen, die für eine bessere Surfleistung erforderliche Kraft aufzubauen.
Vorteile des Surfens für die allgemeine Fitness
Die ganzheitliche Natur des Surfens bietet zahlreiche Fitnessvorteile, was bedeutet, dass man zusätzlich zur allgemeinen Freude und den Thrills des Wellenreitens ein gutes Training erhält.
Man wird von verbessertem Gleichgewicht und verbesserter Koordination profitieren, da die ständige Anpassung an das bewegte Wasser die Propriozeption und das Körperbewusstsein verbessert.
Es kommt zu einer gesteigerten Flexibilität durch die beim Surfen erforderlichen Dreh- und Streckbewegungen. Diese verbessern die allgemeine Beweglichkeit, insbesondere in Rücken, Schultern und Hüften.
Man wird von einer verbesserten Rumpfkraft profitieren – die kontinuierliche Beanspruchung der Rumpfmuskulatur führt zu einem stärkeren, stabileren Mittelkörper.
Ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt ist die gelenkschonende Übung. Im Gegensatz zum Laufen oder anderen Sportarten mit hoher Stoßbelastung ist Surfen relativ schonend für die Gelenke, bietet aber dennoch ein intensives Training.
Man wird wahrscheinlich auch eine größere Stressreduktion genießen, da die Kombination aus körperlicher Aktivität und Naturverbundenheit das Surfen zu einem exzellenten Stressabbau macht.
Darüber hinaus gibt es eine verbesserte kardiovaskuläre Gesundheit. Regelmäßige Surfsitzungen können den Blutdruck senken, die Durchblutung verbessern und die allgemeine Herzgesundheit fördern.
In Form bleiben für das Surfen
Es ist eine Sache, all diese Fitness aufzubauen, wenn man surft, aber man möchte auch die Kraft erhalten, wenn man nicht auf den Wellen ist. Hier kommt das Cross-Training ins Spiel, mit einigen effektiven Übungen wie:
- Schwimmen, welches die Paddelbewegung nachahmt und die Ausdauer aufbaut.
- Yoga zur Verbesserung der Flexibilität, des Gleichgewichts und der Rumpfkraft.
- Pilates zur Stärkung der Rumpfmuskulatur und zur Verbesserung der Körperkontrolle.
- Hochintensives Intervalltraining (HIIT), welches die beim Surfen erforderlichen Energieschübe nachahmt.
- Krafttraining zur Steigerung der allgemeinen Muskelkraft zur Verbesserung der Surfleistung.
Letztendlich ist die Erstellung eines Trainingsplans abseits des Wassers ein wesentlicher Bestandteil, um Ihre Fitness aufrechtzuerhalten, damit Sie Ihre Sache beim Wellenreiten machen können.
Verletzungsprävention
Während das Surfen ein exzellentes Training bietet, ist es wichtig, den Körper vorzubereiten, um Verletzungen vorzubeugen. Häufige Surfverletzungen resultieren oft aus Überbeanspruchung oder plötzlicher Belastung unvorbereiteter Muskeln.
Um das Verletzungsrisiko zu reduzieren, beginnen Sie mit einem angemessenen Aufwärmen. Führen Sie vor dem Betreten des Wassers leichte Cardio-Übungen und dynamisches Stretching durch, um die Muskeln auf die Aktivität vorzubereiten. Bauen Sie eine starke Grundlage auf, indem Sie regelmäßig Übungen durchführen, die den Rumpf, die Schultern und die Beine stärken.
Üben Sie die richtige Technik mit Unterrichtsstunden, um korrekte Paddel- und Aufsteh-Techniken zu erlernen, damit Sie eine Überlastung des unteren Rückens und der Schultern vermeiden. Und vergessen Sie nicht, auf Ihren Körper zu hören. Überschreiten Sie nicht Ihre Grenzen, besonders wenn Sie ermüdet sind.
Zuletzt, aber vielleicht am wichtigsten: Bleiben Sie hydratisiert. Trinken Sie vor, während und nach den Surfsitzungen reichlich Wasser, um Krämpfen und Ermüdung vorzubeugen.
Fit bleiben für das Surfen
Um die Fitnessvorteile des Surfens zu maximieren und das Verletzungsrisiko zu reduzieren, ist es wichtig, durch komplementäre Übungen Cross-Training zu betreiben und die richtige Technik beizubehalten. Ob Sie ein erfahrener Surfer sind oder gerade erst anfangen, das Verständnis der beim Surfen beanspruchten Muskeln kann Ihnen dabei helfen, Ihr Fitnessprogramm anzupassen, um Ihre Leistung auf den Wellen und Ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern.
Das Surfen formt nicht nur den Körper, sondern erfrischt auch den Geist, was es zu einer einzigartig lohnenden Form des Trainings macht. Greifen Sie also zu einem Brett, stürzen Sie sich in die Wellen und gönnen Sie Ihren Muskeln ein Training, das sie nicht vergessen werden.